ZDF sendet aus Magdeburg - Prämonstratenser Thomas Handgrätinger feiert Gottesdienst

Unter dem Motto "Mit anderen Augen" stand der Gottesdienst, den das ZDF am 15. Mai live übertragen und dann in seiner Mediathek veröffentlicht hat (hier geht's zum Video). Der Fernsehsender war zu Gast im Kloster Unser Lieben Frauen in der Stadt Magdeburg. Thomas Handgrätinger, Generalabt emeritus der Prämonstratenser, begrüßte dabei die Gäste im Kreuzgang und die Zuschauer vor den TV-Geräten. "In beunruhigenden und schwierigen Zeiten feiern wir heute Sonntagsgottesdienst", sagte der ehemalige Generalabt des Ordens. "Wir wollen uns von diesem Kraftort aus auf Gott ausrichten, aber auch von Gott inspirieren lassen."

In seiner Predigt sprach er über besondere Logos - wie den angebissenen Apfel eines Weltkonzerns. Thomas Handgrätinger betonte im weiteren Verlauf auch den Stellenwert des Kreuzes. "Hinter diesem Zeichen haben sich über Jahrhunderte immer wieder Menschen versammelt, um ihren Glauben zu leben, zu bekennen und zu bezeugen", sagte der 79-Jährige.

Blick auf 900 Jahre Klostergeschichte

Thomas Handgrätinger wies auch auf den besonderen Ort hin. "Dieser Kreuzgang gehört zu einem Kloster meines Prämonstratenser-Orden", erklärte der gebürtige Ulmer und wies auf die Veränderungen in 900 Jahre Ordensgeschichte hin: "Aus dem Kloster wurde ein Museum. Aus der Kirche wurde eine Konzerthalle. Und aus der Grabstätte des früheren Bischofs von Magdeburg, dem Heiligen Norbert, unserem Ordensgründer, wurde eine Krypta als Gedenkstätte." 

Er sprach außerdem über die Gegenwart. "Der geschlossene Raum hier um uns, der steht für Kloster, Klosterleben, Klostergemeinschaft, für Verbundenheit", sagte Thomas Handgrätinger. Später erwähnte er noch den Zweck, wofür das Kloster einmal gebaut worden ist: "Es ist dafür da, um Gott zu loben, um den Menschen Lebenssinn zu geben, um den Blick zu weiten, um die Herzen zu geben."

Neubau in Magdeburg vor der Fertigstellung

In Magdeburg setzt sein Orden übrigens ein außergewöhnliches Bauprojekt um. Die Prämonstratenser möchten Ende 2022 einen Neubau beziehen. „Mit dem Bau wird ein Mehrwert für Magdeburg geschaffen“, sagte zuletzt Pater Clemens, der als Prior in Magdeburg wirkt und dem Gottesdienst mit seinen Mitbrüdern beiwohnte.

Er erwähnte im Anschluss auch die architektonische Brücke, die in Magdeburg auf die Prämonstratenser- und Norbert-Tradition hinweist. "Diese geht von der Klosterkirche mit dem Kreuzgang und der zugänglichen Grabpflege Norberts rüber zum Klosterneubau in den Ökumenischem Höfen", sagte Pater Clemens, der zudem darauf hinwies, dass das alte Kloster und der Turm der Petrikirche beim Neubau zur Straße der Romantik gehören.

Platz zwischen Prémontré und Prag

Außerdem betonte er, dass Magdeburg zwischen Prémontré, dem Gründungsort des Ordens, und Prag mit dem Kloster Strahov "zum architektonischen Platz der Prämonstratenser und Norberts" werden wird. 

Um dieses Projekt zu stemmen, braucht es finanzielle Unterstützung. Da der Orden kaum über Mittel verfügt, sammelt er weiterhin Spenden. Unterstützung gibt es noch vom Förderverein Prämonstratenserkloster Magdeburg, dem Bonifatiuswerk, anderen Bistümern, Stiftungen sowie durch Fördermittel der Denkmalpflege.