Symphonische Musik ist in der Abtei Hamborn eine Leidenschaft

Im Alter von zehn Jahren spielte Undine Glagau zum ersten Mal auf einer Klarinette. Das Musizieren entwickelte sich schnell zu ihrem großen Hobby. Als die Bottroperin vor zwei Jahren hörte, dass sich in Duisburg die Bläsersymphonie der Abtei Hamborn gründet, fuhr sie zu einer Probe. Glagau gefiel es auf Anhieb und so entschied sie sich, dem Ensemble beizutreten. „Der Zusammenhalt ist richtig gut“, sagt die 29-Jährige. „Ich freue mich jedes Mal, wenn es donnerstags zur Probe geht.“ 

Solche Sätze hört Jan-Philipp Arendt gerne. Er leitet die Bläsersymphonie. Gemeinsam mit seinem Bekannten Holger Heckes hatte er die Idee, ein neues musikalisches Angebot im Ruhrgebiet zu schaffen. Im März 2020 luden die beiden Männer zu einem Projekttag. „Die Resonanz war klasse“, erzählt Arendt. Doch dann brach die Corona-Pandemie aus, und Arendt musste zunächst alle Pläne verwerfen. Er nahm aber einen neuen Anlauf – und erhielt Unterstützung durch die Abtei Hamborn. Im September 2020 traf sich die Bläsersymphonie zur ersten Probe. „Nach einem Monat hat uns Corona dann wieder ausgebremst“, sagt Arendt. 

Verstärkung fürs Ensemble gesucht 

Seit Sommer 2021 kann der 33-Jährige regelmäßig das Ensemble begrüßen. Arendt dirigiert bei den Proben mittlerweile 45 Musikerinnen und Musiker. Sie spielen Holzblasinstrumente wie Klarinette, Querflöte und Fagott, Blechblasinstrumente wie Trompete und Posaune sowie Schlaginstrumente wie Drumset und Pauke. „Wir suchen immer noch Verstärkung“, sagt Arendt. „Gerade beim Schlagwerk haben wir noch Bedarf. Auch ein Kontrabass täte unserem Ensemble gut.“ 

Er weist aber darauf hin, dass Vorerfahrung vorhanden sein sollte. „Wir haben einen hohen Anspruch und wollen den auch erfüllen“, sagt Arendt, der an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf sowie an der Folkwang-Universität der Künste in seiner Heimatstadt Essen studierte. Der freiberufliche Posaunist, Instrumentallehrer und Dirigent sammelte auch Erfahrung bei Konzertreisen in die USA und nach China. 

Sommerkonzert in der Abtei 

Seinen ersten Auftritt mit der Bläsersymphonie der Abtei Hamborn hatte Arendt dann Ende 2021. Beim Winterkonzert auf der Kleinstädter-Bühne in Oberhausen konnte das Ensemble sein Repertoire zeigen. Der Abend stand unter dem Motto „Vom Nussknacker bis zur Eiskönigin – eiskalte Geschichten erzählt in symphonischen Melodien.“ Das Publikum war begeistert. „Für mich war es herrlich, endlich mal wieder auf der Bühne zu stehen und zu spielen“, sagt Undine Glagau. 

Auch an das Sommerkonzert im Duisburger Jubiläumshain denkt sie gerne zurück. Dort spielte die Bläsersymphonie unter anderem Melodien aus „Mary Poppins“ und „Fluch der Karibik“. Am 28. August ist das Ensemble zu Gast in der Abtei und spielt ebenfalls ein Sommerkonzert. „Auf den Auftritt freuen wir uns auch schon“, sagt Jan-Philipp Arendt und schiebt mit einem Lächeln hinterher: „Abt Albert gehört schließlich zu unseren größten Fans.“ 

Für die nahe Zukunft hat der Musikliebhaber noch einige Pläne. So möchte Arendt mit der Bläsersymphonie Konzerte an besonderen Orten im Ruhrgebiet spielen. Die Gießhalle im Duisburger Landschaftspark Nord schwebt ihm dabei vor. 

Nachwuchsorchester in Planung 

Außerdem hat Arendt die Förderung von Talenten im Blick. Mittelfristig möchte die Bläsersymphonie der Abtei Hamborn gerne ein Nachwuchsorchester gründen. Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren sind die Zielgruppe. „Der Spaß am Instrument soll im Vordergrund stehen“, sagt Arendt und ergänzt: „Wenn wir eine Musikerin oder Musiker an die große Bläsersymphonie heranführen können, wäre das natürlich auch ein Gewinn.“

Proben im donnerstags

Die Bläsersymphonie probt immer donnerstags von 19.30 bis 22 Uhr in der Abtei Hamborn. Weitere Informationen gibt es unter www.blaesersymphonie.de. Wer Lust hat, bei einer Probe dabei zu sein, kann den musikalischen Leiter Jan-Philipp Arendt per E-Mail kontaktieren: dirigent@blaesersymphonie.de