Wenn Pater Gereon Strauch über die Flure des St. Elisabeth-Quartiers läuft, muss er häufig anhalten. Die Bewohner des Seniorenheims sprechen den Ordensmann an, erzählen ihm Geschichten aus ihrem Alltag. Sie schätzen den 69-Jährigen, der regelmäßig zu Gast in Meiderich ist.
Pater Gereon übernimmt Aufgaben in der Altenseelsorge. Jeden Freitag kommt er ins Seniorenheim, unterhält sich mit den Bewohnern, feiert Gottesdiente in der Kapelle und spendet bei Bedarf auch die Sakramente.
Pater Gereon hat die Ökumene im Blick
Dabei hat Pater Gereon die Ökumene stets im Blick. In den Andachten singt er mit den Heimbewohnern. Lieder aus der katholischen Kirche wie „Großer Gott, wir loben Dich“ wechseln sich ab mit evangelischen Stücken wie „So nimm denn meine Hände“.
Auch das weltliche „Kein schöner Land in dieser Zeit“ gehört zum Programm. Gemeinsame Singrunden und ausführliche Gespräche sind vielen Bewohnern des Seniorenheims wichtig. „Es gehört zu den traditionellen Aufgaben der Prämonstratenser, die Seelsorge vor Ort in den Blick zu nehmen“, sagt Pater Gereon.
Der Orden übernimmt seit Anfang des 18. Jahrhundert viele Aufgaben außerhalb der Klostermauern: Die Prämonstratenser engagieren sich in Pfarreien, Schulen sowie in Seniorenheimen und Krankenhäusern.
Auch der Konvent der Abtei Hamborn bringt sich in diesen Bereichen ein. So sind die Mitbrüder Pater Rudolf und Pater Jonathan als Krankenhaus-Seelsorger in der St. Johannes Klinik in Hamborn im Einsatz. Das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord kann sich ebenfalls auf die Prämonstratenser verlassen. Auch dort ist Pater Jonathan im Einsatz.
Herzzentrum Meiderich ist umgezogen
Pater Gereon leistete außerdem Seelsorge im Herzzentrum Meiderich. Nun zog die Klinik an ihren neuen Standort nach Röttgersbach. Damit endete auch Pater Gereons Zeit in der Einrichtung. „Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich nicht noch mal an einem neuen Ort beginnen möchte“, sagt der Chorherr. „Und doch ist es wichtiger denn je, einen Seelsorger vor Ort zu haben.“
Die seelsorgerischen Aufgaben im St. Elisabeth-Quartier nimmt er auch künftig wahr. Pater Gereon ist auf diesem Gebiet erfahren. 1996 zog der gebürtige Wuppertaler aus Österreich nach Duisburg – und leistete Seelsorge im Altenheim und im Krankenhaus. Um die passende Ausbildung zu erhalten, belegte er Intervallkurse in Bonn.
In der Praxis hat Pater Gereon gelernt, wie er mit Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen um gehen muss. „Ich sehe meine Rolle auch als stabilisierender Alltagsbegleiter“, sagt der Seelsorger.
Pater Gereon muss heutzutage zwar weniger Sakramente im Seniorenheim spenden als noch Ende der 1990er-Jahre. „Und doch ist es wichtiger denn je“, sagt er, „einen Seelsorger vor Ort zu haben.“